Wir suchen die direkte Konfrontation (weiterer militanter Aufruf)

gefunden am 10.01.2020 auf de.indymedia.org

Wir suchen die direkte Konfrontation – Am Tag-i alle nach Leipzig: Bullen angreifen!

Dieses neue Jahrzehnt begann mit Unruhen und Auflehnung gegen die ausführende Staatsmacht am Connewitzer Kreuz. Nachdem die Bullen den ganzen Tag des 31.12.2019 wieder einmal den Belagerungszustand in Connewitz probten, haben wir es geschafft unserer Aufforderung an die Bullen, unser Viertel zu verlassen Nachdruck zu verleihen. Wir haben es geschafft die Schweine vor Ort, zumindest zeitweise, in die Schranken zu weisen. Nicht zum ersten Mal in den zuletzt vergangenen Monaten in Leipzig. Ob offensive Angriffe auf die Besatzungstruppen in Connewitz, auf Demos oder gezielte Anschläge in der Nacht, überall in der Stadt verteilt. – Unsere Wut trägt sich mehr und mehr auf die Straße. Tag für Tag wird sie sichtbarer.
Die direkte Konfrontation mit den Bullenschweinen an diesem Tag war vorprogrammiert, und gezielt von uns gewollt. Wir wollen weiterhin die Konfliktlinien gegenüber dem Staat schärfen und suchen die Eskalation. Die Jahre der Defensive müssen wir hinter uns bringen und uns in ein neues kämpferisches und hoffentlich revolutionäres Jahrzehnt begeben. Hierfür rufen wir alle emanzipatorischen und militanten Kräfte auf, am Tag1), den 25.01.2020, gemeinsam das alte Leipziger Pflaster aufzuwühlen und die neue Welt zu erkämpfen!

Wir stellen klar, dass alleine die Präsenz der Bullen – durch das was sie sind, das was sie tun, das was sie schützen – unseren Hass schürt! All dies beherzt uns, all unseren Mut zusammen zu nehmen um immer wieder in den Angriff überzugehen. Es sind diese Momente, in denen wir uns über die sich einschleichende Resignation hinwegsetzen; wir aus der Defensive heraus treten und auch Erfolge verbuchen. Im Angriff verschaffen wir uns Luft zum Atmen und schöpfen die Kraft für den Weg, um unseren Träumen von einer gerechteren, einer schöneren Welt Stück für Stück näher zu kommen.

Das was sie sind, das was sie tun, das was sie schützen

Wer wirft uns vor, wir handeln nur aus purem Hass? – Es sind die, die sich auf die Nation berufen; die, die Nationalismus und Rassismus schüren, Menschen zu sinnentleerten Arbeitsmaschinen formen. Die, die nichts Weiteres im Sinn haben, als über andere Menschen zu herrschen und damit möglichst viel Geld zu scheffeln.
Wer wirft uns vor, wir handeln nur aus purer Lust an Zerstörung? – Während die Erde, die Natur, die Zukunft aller Lebewesen von eben jenen zerstört wird. Während tausende Existenzen durch Drogen kaputtgehen, tausende Seelen in den Selbstmord getrieben werden, weil sie den Tod für erstrebenswerter halten als das Leben.
Wer wirft uns vor aus Liebe zur Gewalt zu agieren? Wohl diejenigen, die Atomwaffen besitzen, Kriege entfachen, Waffen produzieren, Armeen aufrüsten, Knäste bauen. Die, die Aufstände blutig niederschlagen, Menschen verfolgen, sie foltern und einsperren. Es sind die ganzen Industriemagnaten, Diktatoren, Kanzler, Präsidenten. Es sind ihre Handlanger, die Seehofers, Kramp-Karrenbauers, die Rainer Wendts und nicht zuletzt ihre Fußsoldaten: Die Schultzes und Golzes.
Verglichen zu diesen Herrschaften, grenzt es an Wahn uns Menschenverachtung vorzuwerfen. Während man genau nichts anderes tut, als eben diese Tag für Tag zu praktizieren und zu schützen. Zu glauben, dass Menschen, die der dunklen Tristesse des Systems mit der Gegengewalt der Rebellion entschlossen entgegentreten, menschenverachtend wären, zeugt wiederum von unbegreiflicher Ignoranz. Wir behaupten, dass nichts anderes als die Liebe zum Menschen und zu der Natur uns dazu verleitet, das unmenschliche System in dem wir leben zu verachten und aktiv dagegen vorzugehen. Wir sind getrieben von der Idee, dass niemand über den*die Andere*n herrscht. Wir sind getrieben von der Idee eines Zusammenlebens ohne Krieg, Mord, Hass, Neid, Gier und Elend. Dafür gehen wir auf die Straßen dieser Welt und riskieren unsere Freiheit, viele auch ihr Leben.

Das Entsetzen ist groß, weil ein eifriges Schwein, eine*n von uns jagte, dabei seine Herde verlor und von uns in der Auseinandersetzung verletzt wurde. Es ist blanker Hohn von versuchtem Mord zu sprechen, könnte man dies auch einfach als eine blutige Auseinandersetzung betrachten. Eine in der wir uns voll geschützten, behelmten und bewaffneten Trupps entgegenstellen, geschützt nur durch unsere Anonymität und der Solidarität der Massen und bewaffnet mit dem, was die Straße uns gab.
Glauben denn die Bullen wirklich, sie könnten uns verprügeln, verhaften und einsperren? Ohne, dass wir uns wehren? Ohne, dass wir versuchen unsere Gefährt*innen wieder aus ihren Fängen zu befreien? Ohne dafür die Konsequenzen tragen zu müssen? Glaubt die Bevölkerung weiterhin den Lügen dieser Menschenhasser?
Warum sollen wir uns selbst entwaffnen und uns lediglich in den legalen Bahnen des Protests bewegen? Um bedeutungslos zu bleiben, schwach und wirkungslos? Um weiterhin unterdrückt und erniedrigt zu werden? Daran glauben wir nicht! Wir wählen den Weg der Verteidigung, den Weg des Widerstands gegen eine ungerechte, menschenunwürdige Ordnung, den Weg des Angriffs, um uns im sozialen Krieg zu behaupten.
Anscheinend haben die Bullen an diesem Tag ihre Kalkulationen über die Einsatztaktik mit genau diesem Fehler abgeschlossen. Sie dachten nicht daran, dass sie auf große Gegenwehr stoßen, wenn sie wieder einmal versuchen uns eine*n der Unseren zu entreißen. Aber sie waren umringt von Menschen, die ihnen feindlich gesinnt gegenüberstanden. Die sich im Moment des Krawalls, der direkten Konfrontation, sich mit den Aufständischen solidarisierten. Die Bullen konnten wieder spüren, was sie allzu oft schon vernehmen konnten: Ganz Connewitz hasst die Polizei!

An dieser Stelle danken wir mit aller Liebe all den Menschen, die in dieser Nacht Solidarität praktisch werden ließen. Eine Gefangenenbefreiung ist ein starker Akt, der sich in das gemeinschaftliche Gedächtnis einbrennt und den sozialen Kämpfer*innen den Rücken stärkt. Auch hier betonen wir, dass gab es nicht zum ersten Mal in den vergangenen Monaten in Leipzig.
Seit dem befinden sich drei Menschen noch in Untersuchungshaft, zwölf wurden insgesamt vorübergehend in Haft genommen und erwarten Prozesse. Ein Prozess wurde bereits im Schnellverfahren durchgeführt und der Beschuldigte zu 6 Monaten auf Bewährung veruteilt. Lassen wir sie nicht alleine. Wir alle gemeinsam gegen ihre Repression!

Zuletzt wollen wir uns den Beschwerden und dem Gejammere des Oberschweins Torsten Schultze widmen: Dieser und sein Bediensteter Andreas Loepki fühlen sich nicht mehr richtig als Menschen wahrgenommen, wenn sie als Schweine bezeichnet werden. Aber wie sollen wir sonst all die Personen bezeichnen, die die Schweinereien der Herrschaft, der Gewalt, der Zerstörung, des Hasses aufrecht erhalten und schützen? Schweine! “Anders können wir diese Leute nicht nennen”. Wer versucht ununterbrochen Individuen die Menschlichkeit zu nehmen, um sie wie Tiere in Käfige zu sperren? Indem man sie als Verbrecher*innen, Kriminelle, Terrorist*innen betitelt, rechtfertigt man ihnen Unmenschliches anzutun. Nicht zuletzt betitelte uns das besagte Oberschwein eben als solche: “Verbrecher und Unmenschen”. Im Gegensatz zu ihnen, fühlen wir uns dadurch nicht verletzt und bleiben dabei: Bullenschweine angreifen!

Für den Krawall,
für einen militanten Widerstand.

Am Tag-i den Staat angreifen,
Leipzig wird brennen.

Freiheit für alle Gefangenen,
Feuer allen Knästen.

(A)

P.S.: Unseren Kenntnissen nach wurde der Hundertschaftsführer Sven Golze ins Krankenhaus eingeliefert. Der als Gewalttäter veruteilte Sven verprügelt gerne Linke. Passend dazu ist sein Lieblingssportler der Neonazi Timo Feucht. Wir finden, dass es genau den Richtigen getroffen hat. Für all die Opfer von Polizeigewalt, die schon mal in die Bewusstlosigkeit geschlagen, die misshandelt oder getötet wurden.

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